Imposante Berge. Sonnige Höhen. Frischer Tiefschnee. Und mittendrin junge Leute, die vom 3. bis 8. März mit ihren Skitouren ein Zeichen setzten. Das Projekt "Alpine Jugend Hoch 4" vernetzt die Jugendarbeit der Alpinen Vereine aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz. Anfang März waren die JugendleiterInnen aus allen vier Ländern gemeinsam am Weg und verzeichneten nicht nur streckenmäßig Erfolge!
Das Ziel von Projektwochen wie dieser sind stabile Netzwerke zwischen den JugendleiterInnen, die in den Vereinen selbst Gruppen leiten, Austausch über Haltungen und Themen in der Jugendarbeit und viel Spaß am Berg. In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurde den JugendleiterInnen auch ihre Multiplikatorenfunktion ins Bewusstsein gerufen – schließlich sind sie diejenigen, die ihr Wissen und ihre Naturverbundenheit direkt an die Vereinsmitglieder weitergeben.
Begleitet wurden die zwölf TeilnehmerInnen von drei erfahrenen BergführerInnen. Ihnen voran Eva Schider aus Salzburg. Eva ist zusätzlich stellvertretende Landesjugendteamleiterin in Salzburg und kennt die Alpenvereinsjugend von klein auf.
"Es ist spannend, wie schnell die JugendleiterInnen zueinander gefunden haben und jegliche Vorurteile und vorgefertigte Meinungen über Bord geworfen haben. Alle bringen ein hohes Maß an kommunikativer Kompetenz mit und bringen diese bei den Aktivitäten ein. Es macht sehr viel Spaß mit der Gruppe unterwegs zu sein. Das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten und das Schließen von Freundschaften sollen die ersten Schritte in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Jugendverbände sein. Jüngste Ereignisse in einer Osttiroler Gemeinde haben gezeigt, dass unreflektierte Vorurteile unangenehme Folgen haben können. Dem wollen wir entgegenwirken!" (Eva Schider, Bergführerin, 04.03.2015)
05:00 Uhr Früh, der Wecker klingelt! Während im Tal noch die meisten Lichter ausbleiben, nehmen die JugendleiterInnen auf der Essener Rostocker Hütte bereits ihr Frühstück zu sich. Die Rucksäcke stehen gepackt in der Ecke, die Felle kleben auf Board und Skiern. 06:00 Uhr: Drei Gruppen mit je vier JugendleiterInnen und einem Bergführer verlassen die Hütte und streben auf die Gipfel der Umgebung. Während des Aufstiegs wird weniger geredet.
Anders geht's bei den Pausen und auf der Hütte zu. Es entsteht ein lebendiger Austausch zu Lehrmeinungen, kulturellen Unterschieden und Persönlichem. Abendliche Diskussionsrunden zu Themen der Jugendarbeit in den Verbänden fördern Verständnis für andere Denkweisen und Haltungen. Und darum geht's bei "Alpine Jugend Hoch 4".
Und weil das Projekt "Alpine Jugend Hoch 4" nachhaltig geplant wurde, folgen weitere Projektwochen: Heuer steht noch Alpinkletten in Südtirol auf dem Programm. 2016 folgen Mountainbiken in Deutschland und Hochtouren in der Schweiz. Um ein möglichst großes Netzwerk zu schaffen, bewerben sich jeweils unterschiedliche JugendleiterInnen. Die Ergebnisse werden gebündelt und allen Jugendteams zugänglich gemacht.
Fotos: Alpenvereinsjugend / Jef Verstraeten, Thimo Fiesel