Es war bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf Rennen, aber am Ende hat es Juliane Wurm geschafft und den ersten Boulder-Weltmeistertitel für das deutsche Team geholt. In einem spannenden Finale zeigte sie sich Topform und zog schließlich im letzten letzten Boulder an der Amerikanerin Alex Puccio vorbei. Bei den Männern stellte das tschechische Multitalent Adam Ondra die Konkurrenz in den Schatten und landete vor dem Slowenen Jernej Kruder und Jan Hojer aus Deutschland auf Platz 1.
Rund 200 Starterinnen und Starter aus über 40 Nationen waren angereist und kämpften drei Tage lang unter dem Dach des Münchner Olympiastadions um den Weltmeistertitel im Bouldern. Nach den Qualifikationsrunden zogen die jeweils 20 besten Athleten ins Halbfinale ein.
Das Halbfinale am Samstagvormittag gestaltete sich nicht weniger spannend als die Qualifikationsrunden in den zwei Tagen zuvor. Die Routenschrauber um Manuel Hassler hatten sich einiges einfallen lassen und sehr raffinierte und vielseitige Boulder an die Wand gezaubert. Einige davon waren daher durchaus knifflig und konnten nur von wenigen Startern geklettert werden. Bei den Damen wie bei den Herren war es vor allem der dritte Halbfinalboulder, der jeweils nur zweimal getoppt wurde. So blieb es bis zuletzt spannend, aber letztendlich standen die sechs besten Damen und die sechs besten Herren für das Finale fest.
Jule Wurm lieferte eine herausragende Performance ab, kletterte drei der vier Boulder im ersten Versuch und setzte sich damit ganz klar an die Spitze der sechs Finalistinnen, gefolgt von Weltcup-Gesamtsiegerin Akiyo Noguchi aus Japan. Adam Ondra und Jan Hojer führten mit ebenfalls drei Tops gleichauf.
Dmitrii Sharafutdinov aus Russland und Melanie Sandoz aus Frankreich gaben in München alles dafür, ihre Titel aus Paris vor zwei Jahren zu verteidigen. Sharafutdinov hatte im Gesamtranking des Boulderweltcups 2014 den zweiten Platz hinter Jan Hojer erreicht. In München lief es für ihn aber nicht ganz perfekt, und so landete er schließlich auf Platz fünf. Melanie Sandoz legte im Halbfinale einen guten Start hin und kletterte den ersten Boulder im ersten Versuch. Danach schien ihr aber der Schwung verloren gegangen zu sein und sie musste sich mit einem 13. Platz zufrieden geben.
In der Pause nach dem Halbfinale heizte die Münchner Reggaeband "Instant Vibes" dem Publikum noch einmal richtig ein, bevor es im Finale dann an die Entscheidungen ging. Vor ausverkauften Zuschauerrängen legten die beiden deutschen Finalisten Jule Wurm und Jan Hojer einen grandiosen Start hin. Wurm brachte sich mit zwei Versuchen am ersten und einem Versuch am zweiten Boulder in Führung. Doch Alex Puccio stand ihr dabei in nichts nach. Bis zuletzt lagen Wurm und Puccio gleichauf und sorgten für ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen. Am Ende brauchte Jule Wurm dann aber genau einen Versuch weniger für den letzten Boulder und schnappte sich damit knapp, aber verdient den Weltmeistertitel.
Auch Jan Hojer hatte stark angefangen und die ersten zwei der vier geforderten Boulder auf Anhieb geschafft. Aber der dritte Boulder mit dynamischen Zügen an flachen Griffen hatte es in sich. Zwar gelang ihm dieser fast in letzter Sekunde doch noch und er setzte sich mit dieser Leistung an die Spitze. Am allerletzten Boulder scheiterte er jedoch und musste Adam Ondra und Jernej Kruder vorbeiziehen lassen.
Ergebnis Herren: | Ergebnis Damen: |
1. Adam Ondra (CZE) | 1. Juliane Wurm (GER) |
2. Jernej Kruder (SLO) | 2. Alex Puccio (USA) |
3. Jan Hojer (GER) | 3. Akiyo Noguchi (JAP) |
(Quelle: DAV/ÖWK/OeAV)
(Fotos: DAV / Nico Altmaier, Marco Kost)
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Das Semifinale der Boulder-WM in München verlief leider nicht nach Wunsch für das österreichische Team. Bei den Damen belegten Katharina Saurwein (OeAV Innsbruck) und Sabine Bacher (OeAV Innerötztal) die Plätze 15 bzw. 20. Und auch Kilian Fischhuber (OeAV Waidhofen/Ybbs) blieb bei seiner letzten WM der Traum von der Finalteilnahme verwehrt. Mit zwei Tops in acht Versuchen belegte er den elften Rang.
Es war alles angerichtet in Münchner Olympiastadion für ein Boulder-Spektakel der Extraklasse. Bereits zu Beginn des Halbfinales war das Eventgelände bis auf den letzten Platz gefüllt und als Führender nach der Qualifikation betrat Rekordmann Killian Fischhuber die große Bühne. Doch das Lösen der vier Boulderprobleme im Semifinale verlief nicht wie erhofft und führte schließlich zu einer Platzierung auf dem 11. Rang. Neben Fischhuber war auch für den kanadischen Mitfavoriten Sean McColl im Halbfinale Schluss.
Bei den Damen gelang Katharina Saurwein mit einem Flash im ersten Boulder ein optimaler Start ins Halbfinale. Leider konnte Saurwein den optimalen Start nicht fortsetzen und keinen der weiteren drei Boulder toppen. Die amtierende Staatsmeisterin belegte somit in der Endabrechnung Platz 15. Keinen guten Tag erwischte Sabine Bacher, der bei ihrer letzten WM ein Halbfinaltop verwehrt blieb und sie den Wettkampf auf Platz 20 beenden ließ.
(Fotos: ÖWK / Holzknecht)
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